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Distograph

Dies ist wieder ein Projekt aus der Kategorie "Was kann noch aus Nixies gebaut werden, das keine Uhr ist?" Es trug sich nämlich zu, dass mein Vater, ein passionierter Läufer, kurz vor Weihnachten die 10.000km-Marke überschreiten sollte. Was lag da näher, als ein Gerät mit Nixie-Röhren zu bauen, auf dem seine aktuelle Laufdistanz immer nachgehalten werden kann?

Elektronik

Ein paar Worte zur Elektronik: diese sollte sowohl aus Platz- und Zeitgründen möglichst simpel gehalten werden. Hier ist der Schaltplan zu sehen:

Der Schaltplan des Distographs

Hier ist eine höher auflösende Version des Schaltplans vorhanden.

Verwendet werden IN-14-Nixies für den fünfstelligen Zahlenwert; zwei IN-19A-Nixies zeigen statisch "k" und "m" an, was zusammengesetzt das "km" für "Kilometer" ergibt. Die Hochspannung für die Nixies wird von einem fertigen Hochspannungsmodul erzeugt.

Eingestellt werden kann der Zahlenwert über fünf Stufenschalter, mit der der Zahlenwert jeder Nixie separat von 0-9 eingestellt werden kann. Das ist natürlich eine sehr simple Methode, hat aber den entscheidenden Vorteil, dass diese Art der Einstellung des Zahlenwertes nicht-flüchtig ist; nach dem Ein- und Ausschalten des Stromes wird immer noch der selbe Zahlenwert angezeigt. Würde ein Controller verwendet, müsste der Zahlenwert entweder abgespeichert werden, oder die Schaltung müsste batteriegepuffert sein. Das wird durch die mechanische Lösung hier mehr oder weniger elegant umgangen.

Unter jeder Nixie befindet sich zudem eine orange LED, die ebenfalls statisch leuchtet.

Design

Viele Nixie-Projekte kranken meiner Meinung nach an einem halbherzigen Aufbau; eine einfache Holzkiste, mehr oder weniger passend, mit Nixie-Röhren, die oben herausragen. Daher sollte bei diesem Projekt der Fokus einmal auf dem eigentlichen Design liegen. Ich entschied mich für einen Steampunk-Aufbau.

Steampunk, als Design-Richtung aufgefasst, verbindet Stilelemente des viktorianischen Zeitalters (19. Jahrhundert) mit Konzepten moderner Technik. Es gibt weltweit eine ganze Szene, die sich mit Steampunk beschäftigt, und ein nicht unerheblicher Teil besteht aus Elektronik-Hobbyisten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Aussehen moderner Gerätschaften wie etwa Computer, Fernsehmonitore, Tastaturen, Computermäuse, etc. mittels verschiedener Design-Techniken so zu modifizieren, als dass es aus eben dieser Epoche stammen könnte. Daher wird dieser Teil der Steampunk-Kultur auch mitunter als Retro-Futurismus bezeichnet: wie sähen elektrische und elektronische Alltagsgegenstände aus, wenn sie schon im 19. Jahrhundert gebaut worden wären?

Charakteristisch für das Steampunk-Design sind folgende Elemente: Metallteile sind vorwiegend aus Messing bzw. Kupfer, das gerne auch etwas gealtert aussehen darf; Holz und Leder sind ebenso sichtbare Werkstoffe. Verzierungen, selbst an eigentlich simplen Formen, sind nicht ungewöhnlich.

Mich faszinierte diese Design-Richtung schon länger; gerade, da Nixie-Röhren aufgrund ihres warmen Retro-Charmes hervorragend in dieses Konzept passen. Und nun war es endlich so weit, und ich wollte mein erstes Projekt in dieser Richtung wagen.

Die Stilrichtung des Aufbaus sollte sich auch im Namen wiederfinden; daher wählte ich Distograph als Bezeichnung; dieses Kunstwort soll ein Gerät bezeichnen, dass eine Distanz anzeigt.

Aufbau

Leider fertigte ich im Verlaufe des Aufbaus keine Bilder an, sodass ich hier nur das fertige Endresultat vorstellen kann; da dieses Projekt aber sicherlich nicht das letzte in dieser Design-Richtung ist, ist das gar nicht so schlimm. Dennoch werde ich im Folgenden versuchen, den Aufbau detailliert zu beschreiben.

Das Gehäuse fertigte ich aus einfachem Pappel-Sperrholz aus dem Baumarkt. Es ist sehr leicht zu bearbeiten, und bei vernünftiger Verleimung ist es erstaunlich stabil. Es besteht aus einem unteren Kasten sowie der Deckplatte, die aufgelegt wird und dann mit Hutmuttern befestigt werden kann.

Der fertige Distograph

Danach wurde das Gehäuse mit Kupferblech beklebt. Dieses wurde vorher mit einem Gasbrenner angeflämmt, damit es dunkler und somit älter aussieht. Hier sollte darauf geachtet werden, nicht zu lange die Flamme am Blech zu halten, da das Kupfer sonst anlaufen kann, was nicht sehr schön aussieht. Das Anflämmen hat zudem den Vorteil, dass das Blech deutlich weicher wird, und sich einfach anleimen lässt.

Hier ist der fertige Distograph zu sehen:

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Zwei der Muttern können gelöst werden, sodass der Deckel abgenommen werden kann und die Verdrahtung sichtbar wird:

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Auf die Unterseite wurde grüner Bastelfilz geklebt:

Das Netzteil des Distographen

Das 12V-Steckernetzteil, mit dem der Distograph betrieben wird, wurde mit kupferfarben angesprüht und anschließend mit Messingmuttern und Kupferröhrchen verziert:

Der fertige Distograph

Hier ist die Anschlussbuchse des Netzteils zu sehen, die mittig in der Gehäuserückwand eingelassen wurde:

Der fertige Distograph

Auf der Vorderseite wurde ein Messingschild angebracht; der Name "Distograph" ist ein Kunstwort, welches ich mir für dieses Gerät ausgedacht habe: das "Disto" steht für Distanz, also Entfernung, und "graph" steht für Anzeige.

Der fertige Distograph

Auf dem folgenden Bild sind alle restlichen Komponenten zu sehen:

Der fertige Distograph

Die IN-14-Nixies besitzen einen Durchmesser von ca. 17mm. Das ist sehr praktisch, da somit eine ganze Reihe von Bauteilen aus der Installation verwendet werden können, um sie einzufassen:

Die Kupfer-Teile wurden ebenfalls mit einem Brenner erhitzt und dann schnell mit kaltem Wasser abgekühlt; dieser Schritt wurde zwei- bis dreimal wiederholt, sodass sich das blanke Kupfer verfärbte und optisch alterte.

Die Messing-Teile sind was Hitze angeht weniger empfindlich; daher wurden diese, um einen Alterungsprozess zu simulieren, für einige Minuten in Rohr-Reiniger gelegt; dadurch verfärbt sich das Messing, und eine Art Patina-Effekt tritt ein.

Vor jeder Nixie findet sich ein Kunststoff-Drehkopf im Kupfer-Design; leider fand ich keine richtigen Kupfer-Drehknöpfe, sodass ich hier auf Kunststoff ausweichen musste.

Der fertige Distograph

Auf der rechten Seite sind noch ein 8mm-Kupfer-U-Rohr zu sehen, welches mit 8mm-Kompressionsfittingen an Ort und Stelle gehalten wird; das ist reine Dekoration.

Und ganz rechts ist schließlich ein alter Schalter zu sehen, der im Schaltplan durch SW1 gekennzeichnet ist; die Kupfer-Beplankung ist dort ausgeschnitten und durch Kunstleder ersetzt, damit die beiden Kontakte nicht permanent in einem ungewollten Kurzschluss über die (leitende!) Kupfer-Verplankung verbunden sind.

Umrandet ist das Gehäuse von blanken Messingschrauben, die den Steampunk-Look noch verbessern sollen.

Wie zu erkennen ist, lag bei diesem Projekt der Schwerpunkt einmal mehr auf der Optik und nicht der Elektronik; es folgen ein paar Eindrücke des fertigen Geräts:

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

Der fertige Distograph

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